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„Verzweiflung, Narben und Suizid“ – was auf TikTok abgeht, ist auch für Angehörige relevant

Die NZZ beleuchtet das Phänomen TikTok und psychische Erkrankungen bei Jugendlichen – das ist auch für Angehörige relevant: „Die Zahl der psychiatrischen Hospitalisationen von Jugendlichen steigt in der Schweiz seit Jahren, besonders bei jungen Frauen. Umfragen zeigen, dass es unter 25-Jährigen psychisch immer schlechter geht. Und immer mehr Tiktok-Kritiker geben der App und ihrem Algorithmus eine Mitschuld daran.“

Suizid normalisieren und romantisieren - ein Hintergrundartikel der NZZ schaut hinter die Kulissen von Tiktok und deren Einfluss auf die vulnerablen Jugendlichen

(…) „Auf Tiktok läuft immer etwas. Es ist eine Welt, die fröhlich und bunt sein kann, voller Tanzvideos, Comedy-Einlagen und Streichen. Und doch braucht es wenig, bis diese Welt düster wird. Es reicht zum Beispiel, 14 Jahre alt und in melancholischer Stimmung zu sein. So wie Lena, unser Avatar. Sie schaut sich traurige Inhalte, solche zu Selbstzweifeln und Ziellosigkeit, bis zum Schluss an. Sie scrollt zurück, klickt sich durch weitere Videos mit derselben Musik, denselben Hashtags. Ein Verhalten, wie es typisch ist für einen Teenager in einer psychisch vulnerablen Phase. Der Algorithmus der App erkennt Lenas Vorlieben und führt sie zu Inhalten, die diese Stimmung reflektieren, bestätigen und – so sagen Tiktok-Kritiker – auch verstärken.

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Eine Studie von Amnesty International ergab 2023, dass 13-jährige User auf Tiktok extrem schnell an Inhalte geraten, die problematisch für ihre psychische Gesundheit sind. Die Forscher setzten automatisierte Fake-Accounts auf, die sich als Jugendliche mit Interesse an 64 Schlagworten wie «Angst», «Trauer» oder «Depression» ausgaben.Nach wenigen Stunden bestand die ihres Feeds aus Videos dazu, darunter viele, «die Suizid normalisierten oder romantisierten».“ (…)